Normandie Roadtrip
Die Kreidefelsen von Etretat

 

Die Alabasterküste der Normandie, die Côte d’Albâtre. Jeder kennt die Bilder der berühmten Kreidefelsen. Ähnlich wie die Kreidefelsen von Dover in Südengland inspirieren die schneeweißen Steilklippen seit jeher Künstler jeglicher Richtung. Am bekanntesten sind sicherlich die Bilder von Monet.

Wir haben uns nach langer Reiseabstinenz im Mai 2022 dazu entschlossen, einen kurzen Roadtrip zu unternehmen, diesmal sogar mit Diego im Gepäck. Nach den Kriegsschauplätzen in Verdun ging es über Reims und einer Übernachtung in Le Havre nach Etretat.

 

 

Etretat, der bekannteste Ort entlang der über 100km langen Steilküste zwischen Dieppe und Le Havre, befindet sich im Norden Frankreichs direkt am Ärmelkanal und ist von Deutschland aus gut mit dem Auto erreichbar. Da ich die Normandie unheimlich schön finde, würde ich immer einen kleinen Roadtrip mit verschiedenen Stopps, wie dem Mont Saint Michel, den Landungsstränden, Rouen, etc.  vorschlagen, allerdings ist auch ein Tagesausflug von Paris aus gut denkbar.

Solltet ihr mit dem Wohnmobil unterwegs sein, empfehle ich dringend, dieses außerhalb zu parken. Etretat ist ein kleines Dorf mit engen Straßen, das in keinster Weise auf den Massentourismus von heute ausgelegt ist. Dementsprechend sind natürlich auch die Parkmöglichkeiten innerorts sehr begrenzt und gerade in der Hochsaison wird es schwierig sein, dort überhaupt was zu finden.

Über das Dorf selbst kann ich euch nicht sonderlich viel berichten, da wir uns dort nicht lange aufgehalten haben. Natürlich ist der Kern mittlerweile total auf den Touristenansturm ausgerichtet, ihr findet Restaurants, Eisdielen und kleine Stände. Aber auch interessante, alte Gebäude, ich glaube schon, dass das Dörfchen wirklich hübsch ist.

 

 

Unser Hauptziel waren aber die Klippen. Die Wanderwege oben erreicht man linker und rechter Hand des Strandes über jeweils steile Treppen. Wir entschieden uns zuerst für die rechte, nördliche Seite. Oben auf dem Falaise d’Amont findet ihr eine kleine Kapelle, die Notre Dame de la Garde, die ursprünglich den Seeleuten von Etretat gewidmet war, um die wir uns aber nicht weiter kümmerten. Früher gab es hier auch einen Parkplatz, der aber im Zuge der Renaturierung der Klippen geschlossen wurde. Es gibt also keine Möglichkeit mehr, die Klippen mit dem Auto zu erreichen.

Die Jardins d’Etretat, die Gärten des Landschaftsarchitekts Alexandre Grivko, in dem er Kunst mit Gartenarchitektur (und der wundervollen Aussicht) vereint, sind ein weiteres Highlight, das ich gerne besucht hätte. Leider sind Hunde dort verständlicherweise untersagt, daher mussten wir diesen Stopp mit Diego leider auslassen.

 

 

Die Klippen auf der linken Seite des Strandes erreicht man auch wieder über eine Treppe. Um an die richtig guten Fotospots muss man aber fast klettern. Die steilen sandig-felsigen Wege sind eng und ausgetreten und stellenweise wirklich steil. Glücklicherweise läuft Diego sehr brav an der Leine und lässt sich gut steuern. Aber ich sags mal so, unsere anderthalb Liter Flasche Wasser ist zu 85% für ihn drauf gegangen, packt also bitte, gerade wenn ihr den Hund dabei habt, auf jeden Fall genug ein.

Aber egal wie überraschend anstrengend der Aufstieg ist, wenn ihr die richtig guten Views haben wollt, müsst ihr auf jeden Fall dort hoch. Vor allem ist es auch leerer als auf der anderen Seite, da nicht alle den Weg nach oben in Kauf nehmen.

 

 

Ein paar Tipps für Etretat

Am besten nicht in Flip Flops kommen, vor allem, wenn ihr links hoch wollt. Es ist steil und die Wege dort sind unbefestigt, in Flip Flops oder Birkenstock wären wir da stellenweise wirklich nicht hochgekommen. Bringt genug Wasser mit, der Weg ist erstaunlich lang und oben gibt es nichts zu trinken. Vor allem auch, wenn ihr euren Hund dabei habt. Im Sommer, wenn richtig viel los ist, würde ich mir übrigens gut überlegen, den Hund mit hoch zu nehmen, da es nicht nur extrem voll, sondern bei den Aufstiegen auch eng sein wird. Einmal oben sind die Wanderwege aber wirklich gut angelegt und breit genug.

Größter Tipp: wenn es euch irgendwie möglich ist, besucht Etretat off season. Wie alle anderen touristischen Ziele ist es im Sommer unheimlich voll, allerdings ist der Platz dort so begrenzt, dass ich persönlich es wirklich um jeden Preis vermeiden würde. Wir waren jetzt im Mai dort und das war wirklich perfekt. natürlich waren auch zu dieser Zeit schon Leute dort, aber es war absolut erträglich!

 

Hotels bei Etretat

Hotel Le Rayon Vert*
Dormy House*

 

Praktisch für den Urlaub mit Hund

Kotbeutelhalter*
Kotbeutelspender*
Faltbarer Reisenapf für Wasser*
Faltbare Hundebox*
Barf Dosenfutter für unterwegs*

 

Ich bin ja immer wieder begeistert von der schroffen Schönheit der Normandie und würde auch immer wieder hinfahren, würde es die Zeit erlauben. Es gibt so viele schöne Orte entlang dieser doch eher schroffen Küste. Wart ihr schon mal an den Kreidefelsen oder überhaupt mal in der Normandie? Käme Nordfrankreich für euch als Urlaubsziel in Frage?