Nachdem wir uns am Morgen vom Grand Canyon verabschiedet haben und den Nationalpark zur östlichen Ausfahrt verließen, machten wir uns höchst motiviert auf zum Monument Valley. Ich hatte mich im Vorfeld nicht großartig darüber informiert und plante daher nur einen kurzen Zwischenstopp auf unserem Weg nach Page, von wo aus wir den Antelope Canyon besuchen wollten.
Da das Land den Navajo gehört, gilt der Nationalpark-Pass für das Monument Valley natürlich nicht. Hier hält man an einem kleinen Kassenhäuschen und entrichtet einen extra Eintritt von … Dollar.
Die Rundtour kann man entweder mit dem eigenen Auto machen oder man entscheidet sich für einen der Touristenbusse. Selbst fahren sollte man die Strecke aber wirklich nur mit einem SUV, der am besten auch noch Allrad-Antrieb hat, denn obwohl die Strecke anfangs noch ganz gut aussieht, hier haben wir gelernt, was Schlaglöcher, Staub und Dreck wirklich bedeuten. Ernsthaft, fordert euer Glück da nicht heraus – wir haben den ein oder anderen supercoolen Ford Mustang wirklich üüübel aufsetzen sehen.
Die Touribusse sind dann eben die Notlösung, empfehlen würde ich die allerdings auch nicht wirklich. Es sind keine Busse an sich, sondern kleine, offene Pritschenwagen, auf denen man ganz sicher ziemlich übel durchgeschüttelt wird. Bequem sah das wirklich nicht aus. Nicht davon zu reden, dass man nach der Tour wegen des roten Staubs sein eigenes Auto wahrscheinlich nur umhüllt von einem Plastiksack wieder betreten sollte. Außerdem könnt ihr euch vorstellen, dass man bei der geführten Tour zwar bestimmt wertvolle Infos bekommt, auf die wir verzichten mussten, aber eben auch relativ zügig durch das Tal durchgeprügelt wird – Zeit ist schließlich Geld!
Wie eingangs bereits erwähnt, hatte ich mich im Vorfeld überhaupt gar nicht über das Monument Valley informiert, was ich im Nachhinein tatsächlich etwas bereue. Ich weiß nicht, ob wir alternative Touren vor allem in zeitlicher Hinsicht ernsthaft in Betracht hätten ziehen können (aber wahrscheinlich schon, dann muss man halt an anderer Stelle umplanen), aber es ist gut zu wissen, dass es durchaus noch mehr Möglichkeiten, als nur die Schotter Tour durchs Tal gibt. Denn mittlerweile habe ich bei meiner Recherche einige weitere Anbieter von Touren gefunden und eine hat es mir dabei ganz besonders angetan. Natürlich ist die Hunts Mesa Tour die teuerste von alle, klingt aber unheimlich spannend. Ich fände es sehr interessant und aufregend, mehr über die Kultur der Ureinwohner zu erfahren und einfach Infos aus erster Hand zu bekommen. Und wahrscheinlich können auch nicht wirklich viele Menschen von sich behaupten, mal mitten im Monument Valley gecampt zu haben.
Man kann sicherlich auch andere Touren buchen, z.B. habe ich ein Paar gesehen, das anscheinend einen geführten Ausritt durch das Valley gebucht hatte und mit einem Navajo unterwegs war. Wenn Zeit und Geld dafür vorhanden sind, ist das sicherlich eine tolle Erfahrung! Eine Seite, die ich dafür gefunden habe, findet ihr hier.
Aber wie dem auch sei, wir haben uns auf jeden Fall für den Valley Drive entschieden. Zeitliche Vorgaben gibt es nicht, ihr könnt euch so lange Zeit lassen, wie ihr möchtet. Und die braucht ihr auch. Nicht nur, weil es so viel zu sehen gibt, sondern vor allem auch, weil der Rundweg zum größten Teil einfach nur aus einem festgefahrenem Sand besteht und ihr euch sicher vorstellen könnt, was es hier im Laufe der Zeit für Schlaglöcher reingegraben hat. Selbst mit unserem Midsize SUV wurden wir teilweise wirklich ordentlich durchgeschüttelt, denn umfahren ist leider nicht immer möglich. Und ich verbitte mir die Annahme, dass dies womöglich mit meinen Fahrkünsten zusammenhängt – die sind nämlich fantastisch.
Der Rundweg führt euch die meiste Zeit als Einbahnstraße durch das komplette Tal, ihr könnt quasi überall rechts ranfahren und die atemberaubende Aussicht genießen. Diese riesigen Felsformationen sind einfach wahnsinnig faszinierend!
Das Tempolimit von 15 mph werdet ihr übrigens nie erreichen. Aufgrund der Straßenbeschaffenheit würde euch ein Fussgänger überholen. Wandern ist übrigens leider verboten, überall sind Schilder aufgestellt, dass man nicht von den Wegen abkommen soll und ich finde, das ist zu respektieren. Soweit ich weiß, ist das Monument Valley für die Navajo Heiliger Boden und da muss unsere Neugier eben zurückstehen.
Nach ungefähr der Hälfte der Strecke stößt man auf den Touri-Treff des Valleys. Hier kann man eine kleine Picknickpause einlegen, es gibt Kaffee und Snacks, Schmuckstände und einen Laden, wo man allerhand handgefertigte Indianerprodukte kaufen kann und natürlich verdammt viele Pferdes. Saskia happy.
Essen und Getränke sind vor Ort wie zu erwarten war relativ teuer und sollten nach Möglichkeit mitgebracht werden. Kauft euch zu Beginn eures Roadtrips eine Kühlbox und füllt sie täglich mit Eiswürfeln aus den Eiswürfelspendern der Motels – denn warmes Wasser ist bäh.
Ach, wie gerne hätte ich im Monument Valley mehr Zeit verbracht und wie gerne hätte ich eine der oben genannten Touren gemacht (wenn ich sie mir denn überhaupt hätte leisten können). Ihr habt mittlerweile vielleicht dann doch gemerkt, dass ich gar nicht so sehr das Stadtkind bin, sondern dass mich die Natur viel mehr beeindrucken kann, als das jeder Wolkenkratzer jemals könnte. Aber leider mussten wir uns nach unserer Rundfahrt wieder auf den Weg machen – immerhin hatten wir nach wie vor keine Unterkunft für die Nacht und befürchteten schon, dass wir nun zum ersten Mal unsere Notfallschlafsäcke, die wir uns am ersten Tag für billig Geld bei Walmart gekauft hatten, brauchen würden und eine unbequeme Nacht im Auto verbringen müssten. Aber keine Panik, alles ist gut gegangen. Irgendwann hatte ich auch wieder mobilen Handyempfang und suchte uns einige Motels über Booking heraus, die wir dann – ohne sie unterwegs zu buchen – einfach spontan abklappern wollten. Und siehe da, wir haben unser Zimmer sogar günstiger als über Booking bekommen! So risikofreudig waren wir aber freiwillig nicht mehr. Mir ist es dann doch lieber, vielleicht 10$ mehr zu zahlen, aber abends ein sicheres Bett zu haben. Vor allem um die Nationalparks herum würde ich euch definitiv nicht dazu raten, mit eurem Schlafplatz zu pokern!
Insgesamt zurückgelegte Strecke: ca. 1600 km
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Bisher erschienene Beiträge:
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Grand Canyon South Kaibab Trail
Grand Canyon Hermit’s Rest Route
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