Als wir von unserer vierwöchigen USA Reise zurückkamen, wartete eine ziemlich tolle Überraschung auf dem Esstisch auf mich, über die ich mich wahnsinnig gefreut habe: die Naked Heat Palette, die mir in der Zwischenzeit von Urban Decay zugeschickt wurde.
Urban Decay
Naked Heat Palette
12 Farben mit je 1,3g
53,99 € bei Douglas | ca. 47,- € bei Feelunique | ca. 53,- € bei Pieper | ca. 53,- bei Parfümdreams (Affiliate Links)
Urban Decay ist cruelty free.
Die Verpackung der neuen Naked Heat Palette
Auch wenn ich ein Mensch bin, der Konstanten mag und bei Release erst mal dachte „Wat für ’ne blöde Verpackung im Gegensatz zu den alten“, muss ich mittlerweile zugeben: ich mag sie sehr. Und ich mag sie sogar mehr als die alten Metallverpackungen. Es handelt sich diesmal um sehr stabiles und robustes Plastik und die Palette hat nicht mehr diese abgerundeten Kanten, sondern richtige Ecken. Richtige Ecken. Jawohl. Ich bin ein Sprachgenie und meine Beschreibungen sind immer on point! Die Palette schließt außerdem nicht mehr mit einem Klickmechanismus, sondern magnetisch, was ich immer ganz nett finde, solange der Magnet auch wirklich stark genug ist. Und das ist hier der Fall.
Und obwohl die Umverpackung ja eigentlich total nebensächlich ist, weil nur der Inhalt zählt, können wir in diesem Fall vielleicht doch mal kurz über Details sprechen. Denn die sind in diesem Fall wirklich durchdacht und man merkt, wie viel Wert auf sie gelegt wurde.
Die Pappverpackung der Naked Heat lässt sich nämlich wie eine Streichholzschachtel aufschieben. Heat – Streichholz – understand? Nimmt man die Palette raus, sind auf dem Boden der Schachtel abgebrannte Streichhöler abgedruckt und auf der Rückseite befinden sich verbrannte Rosen. Für die Otto-Normal-Schminkerin wahrscheinlich nicht weiter erwähnenswert, aber ich finde es grandios.
Das Deckel-Design soll darüber hinaus den Blick durch eine Jalousie auf einen roten Sonnenuntergang darstellen. Da ich ziemlich fantasielos bin, habe ich das natürlich nicht auf Anhieb selbst gesehen, aber wenn man es weiß – es stimmt!
Hach, es sind die kleinen Dinge, die das Herz eines wahren Makeup-Lovers höher schlagen lassen, nicht wahr?
Zusätzlich enthalten ist auch diesmal wieder ein doppelseitiger Pinsel und ich wünschte wirklich, dass Urban Decay zurückgehen und wieder einen Kajal oder eine Eyeshadow Base mit reinpacken würde, denn ich mag diese Pinsel überhaupt nicht. Erstens bin ich generell kein Fan von doppelseitigen Pinseln, weil man diese eigentlich nur in der Palette selbst aufbewahren und nicht aufrecht stehend in seine normale Pinselaufbewahrung stecken kann. Zweitens handelt es sich dabei um synthetische, ziemlich fest gebundene und dementsprechend harte Pinsel, weswegen ich persönlich eigentlich überhaupt nichts damit anzufangen weiß. Meiner Meinung nach eignen sie sich höchstens für Cremelidschatten und solch einen Pinsel in eine Puderlidschattenpalette zu packen – nun ja, mir erschließt sich der Sinn einfach nicht.
Die Lidschatten
Wie die anderen Naked Palette enthält auch die Naked Heat insgesamt zwölf Farben in den typischen schmalen Pfännchen. Diesmal gibt es ganze sieben matte Farben, vier schimmernde und eine Farbe mit einem leicht satinierten Sheen.
Das Farbspektrum ist perfekt auf den Namen der Palette abgestimmt und enthält warme rötliche und braune Töne verschiedenster Abstufung. Genau mein Ding. Schaut man sich die Farbzusammenstellung im Ganzen an, finde zumindest ich selbst die Palette total massentauglich und gerade für Mädchen und Frauen, die sich an Rot noch rantasten müssen, super geeignet, da keine extrem knalligen Töne enthalten sind. „Red Nudes“ sozusagen!
Auch die oft schwierigen matten Farben sind hoch pigmentiert und lassen sich ohne Fallout und noch nicht mal erwähnenswertem Kickup im Pfännchen auftragen, da sie angenehm weich, aber eben nicht zu weich gepresst sind.
Ich behaupte, dass Urban Decay die Qualität der Lidschatten in der Naked Heat im Vergleich zu den Vorgängerpaletten nochmal gesteigert hat, hier wurde definitiv etwas an der Formulierung verbessert. Und das rechne ich Urban Decay hoch an! Wenn man bedenkt, wie sehr andere Marken (hust, MAC) sich auf ihrem Ruhm ausruhen…
Swatches
Ounce: Ounce ist ein wirklich toll satinierter, cremebeigener Highlighterton, der mich sehr begeistert. Bei Highlightern bin ich pingelig, oft sind sie mir zu matt, zu schimmernd, zu weiß, zu cremig – aber diesen hier finde ich sehr gut gelungen. Er passt super zu den anderen Farben, da er warm ist und nicht zu auffällig satiniert. Ein wirklich wundervoller Ton!
Chacer:Die zweite Farbe Chase ist ein matter Ton, ein sehr, sehr helles, peachiges Braun, eher fast schon wieder beige, so hell ist er. Qualitativ finde ich ihn sehr besonders, da er sich für eine matte Farbe beim Swatchen so zart anfühlt, dass er fast schon cremig wirkt. Ich muss sagen, in dieser Qualität fällt mir spontan keine andere vergleichbare Farbe ein und ich bin wirklich begeistert davon. Ja, ich bin tatsächlich mit den simpelsten, scheinbar langweiligsten Farben zu beeindrucken, aber soll ich euch was sagen? Ohne diese Basicfarben wären die meisten AMUs nur halb so schön und ein guter Basicton ist die manchmal echt die halbe Miete!
Sauced:Sauced ist wiederum ein mattes Braun, das zwar qualitativ wieder sehr beeindruckt, der Farbton selbst ist aber nichts neues mehr. Trotzdem dürfte die Farbe als Blendefarbe für die Crease nicht fehlen und ich bin froh, dass man sie reingepackt hat.
Low Blow:Mit Low Blow geht es mir ähnlich. Qualitativ wieder top, sehr gut pigmentiert und seidig weich, hat man die Farbe schon oft in anderen Paletten gesehen. Trotzdem muss ich auch hier sagen, dass mir die Farbe fehlen würde, wenn man sie in der Palette austauschen würde. Meiner Meinung nach braucht es in einer Palette nämlich mindestens zwei solcher heller bis mittlerer Brauntöne, um einen schönen Übergang in der Crease schaffen zu können.
Lumbre:Lumber ist die erste „bunte“ Farbe, ein schimmerndes Peach-Koralle. Da die matten Farben so weich und angenehm waren, hat mich die etwas festere Textur von Lumbre zunächst sehr überrascht – normalerweise ist das doch umgekehrt?! Lumbre sollte man deswegen, um vollste Deckkraft zu bekommen, ein wenig schichten, sonst kommt hauptsächlich der Schimmer zur Geltung
He Devil:So, so, so schön! He Devil ist eine Perfektion an mattem, rötlichen Braun. Im Vergleich zu den vorherigen Farben fühlt er sich beim Swatchen härter und kalkiger an. Man erwartet daher erst mal nicht viel, aber die Farbe überrascht mit einem hochpigmentierten, deckenden und fleckenlosen Auftrag. Ein wenig krümelig, aber absolut zu verschmerzen.
Dirty Talk: Leider kommt auf meinem Bild der feine Sheen von Dirty Talk nicht so richtig zur Geltung, auch wenn ich meinen Arm wirklich in allen Graden bis kurz vorm Ellbogenbruch versucht habe, zu fotografieren. Swatchen ist harte körperliche Arbeit, Freunde! Dirty Talk und der folgende Ton, Scorched, sind die einzigen beiden, bei denen ich kleine Probleme mit ein wenig Kickup und Krümeln hatte.
Scorched: Ist ein sehr rötliches Braun, mit einem fast schon metallischen Sheen, auch trocken aufgetragen ist er ein Traum. Richtig pornös wird der Lidschatten aber, wenn man ihn mit einem angefeuchteten Pinsel aufträgt – Halleluja! Scorched ist der einzige Ton, der bei mir leicht gekrümelt hat, allerdings in einem Ausmaß, das ich jetzt nicht der Rede wert finde.
Cayenne: Cayenne ist ein mattes mittleres bis dunkleres Braun und dürfte für mich als Basic-Bitch in der Palette nicht fehlen. Er ist leider etwas härter gepresst, als die helleren matten Töne und dementsprechend etwas schwieriger aufs Lid zu bekommen. Dennoch lässt er sich fleckenlos auftragen und prima verblenden.
En Fuego: En Fuego ist leider noch härter gepresst. Schade, dass Urban Decay es nicht hinbekommen hat, die seidige Konsistenz auch bei den dunklen matten Farben beizubehalten. Die Farbe jedenfalls würde ich als rötlichen Pflaumenton beschreiben. An sich ein toller Ton, im Auftrag aber leider etwas schwierig, wenn auch aufbaubar.
Ashes: Ashes würde ich im Pfännchen als dunkles Pflaume beschreiben. Geswatcht wirkt er auf mich eher braun, den „pflaumigen“ Einschlag kann ich nur noch wenig erkennen. Trotzdem ergänzt er als dunkelster matter Ton die Palette sehr gut. Er ist aber leider das Sorgenkind in der Palette. Im Gegensatz zu den anderen matten Farben ist er recht hart gepresst und wird ziemlich fleckig, wenn man ihn swatcht oder solo mit dem Pinsel aufträgt. Ashes ist eine Farbe, die auf jeden Fall einen anderen Puderlidschatten als Unterlage braucht, sonst wird es schwierig, damit zu arbeiten. Es ist natürlich streng genommen ärgerlich, bei einer solch teuren Paletten solch einen zickigen Ton zu haben, aber da ich persönlich Ashes sowieso nur zum Abdunkeln verwenden würde, kann ich darüber hinwegsehen. Über andere Lidschatten aufgetragen, macht er sich nämlich noch ganz gut und erfüllt auf jeden Fall seinen Zweck!
Ember: Wahrscheinlich mein liebster Ton aus der gesamten Palette! Ein echtes Highlight, auch wenn er der am wenigsten rötliche Ton ist. Der Grundton ist ein warmes Bronze-Braun, das durch den rötlichen Sheen zu etwas ganz Besonderem wird. Die Farbe hat eine solche Dimension, wie man sie selten in solchen Paletten findet. Auch hier hatte ich ein wenig Probleme, alles richtig einzufangen, aber ganz mittig im Swatch erkennt man den tollen rötlich-pflaumenfarbigen Sheen! Ember hat in der kompletten Palette die beste Pigmentierung und swatcht sich mühelos deckend mit nur einem Swipe. Genauso einfach lässt sie sich auch auftragen, die Farbe ist wahrlich ein Traum.
Mein Fazit zur Urban Decay Naked Heat Palette
Die Palette ist schon seit einer ganzen Weile auf dem deutschen Markt erhältlich, genauer gesagt, seit August. Und wenn ich ganz ehrlich sein soll, wollte ich sie mir eigentlich nicht kaufen. Warum? Das will ich euch gerne erklären. Obwohl ich sie schon auf den Pressebildern grundsätzlich richtig, richtig schön und stimmig fand, ist Urban Decay schlicht und einfach viel zu spät dran mit dem Teil. Der Hype um all die warmen, rötlichen Paletten ist doch, wenn wir ehrlich sind, schon vor einer halben Ewigkeit ausgebrochen und was mich angeht, bin ich in Sachen rötliche Paletten mittlerweile mehr als gut ausgestattet. Im ersten Moment der Bekanntgabe war ich sogar ehrlich gesagt ein wenig enttäuscht von Urban Decay, weil ich einfach was wirklich neues, spannendes erwartet hätte, anstatt die drölfte rötliche Palette auf dem Markt. Was nicht heißen soll, dass ich die Palette im Vorfeld schlecht fand, nein, ich fand sie sogar wirklich, wirklich schön und spannend – ich hatte bloß einfach schon genug in der Richtung zu Hause und hätte den Kauf einer weiteren Palette dieser Farbfamilie wirklich nicht vor mir selbst rechtfertigen können.
I just came for the make up
24 Oktober 2017Ich find die Palette ziemlich cool, auch wenn sie gefühlt die tausendste warme Palette ist, damit kriegt man mich irgendwie immer. Sie ist sicher nicht außergewöhnlich wie andere Paletten, aber eine schöne Ergänzung und ich überlege auch immer noch ob ich sie kaufen soll (oder doch lieber die Toasted Palette von Tarte oder keine der Beiden????).
Die Pinselswatches find ich sehr gut, weil sie etwas realistischer sind, als Fingerswatches.
Liebste Grüße
Anne
coeurdelisa
28 Oktober 2017Ich finde die Palette auch ziemlich schön aber eigentlich besitze ich auch wirklich genug solcher warmen Töne. Deshalb würde ich sie mir momentan auch nicht kaufen. Pinselswatches finde ich auch gut 🙂
Prisca
29 Oktober 2017Ich war schon sehr gespannt, wie die Farben aussehen, weil ich zuvor von der Palette noch nichts gehört habe. Auf alle Fälle schöne Farben, die sich gut kombinieren lassen.
Alles Liebe, Prisca
https://priscasgluecksgefuehle.blogspot.de
Michele
8 November 2017Ich glaube Blogger hat meinen Kommentar gefressen, deswegen einfach nochmal. Falls er doch noch auftauen sollte, tut mir die Dopplung leid 😀 Die Palette sieht toll aus, aber mich fängt sie einfach nicht. Wahrscheinlich sind es einfach nicht meine Töne. Die Qualität soll ja echt toll sein. Das habe ich jetzt schon öfter gehört. Die Fotos in deinem Post sind wirklich toll. Die Swatches mit Pinsel sind hilfreich, weil man die Lidschatten ja auch mit Pinseln verwendet (in der Regel). Perfekt finde ich immer Finger- und Pinselswatches, aber das macht ja super viel Arbeit. Ich finde es schon bemerkenswert, dass du so viele saubere Pinsel zur Verfügung hast bzw die Pinsel zwischendurch säuberst. 😀 Liebe Grüße!