Die gezeigten Hourglass Ambient Lighting Powder habe ich alle selbst gekauft. Der Post enthält Affiliate Links, die ich mit einem * kennzeichne. Wenn ihr über diese Links einkauft, erhalte ich eine kleine Provision. Euch entstehen dadurch keinerlei Mehrkosten, aber durch die bewusste Nutzung dieser Links könnt ihr den Blog und meine Arbeit unterstützen, wofür ich euch sehr dankbar bin.
Als ich kürzlich die Ankündigung der diesjährigen Hourglass Palette bei Instagram teilte, wurde ich von einigen gefragt, ob ich denn nicht mal was zu den Hourglass Pudern allgemein und zu den jährlich erscheinenden Paletten im Speziellen sagen könnte. Und das mache ich natürlich gerne. Denn ich finde es selbst gar nicht so einfach, sich bei den normalen Hourglass Pudern zurechtzufinden, wenn man sich vorher nicht richtig mit ihnen auseinander gesetzt hat. Ich selbst fand meine erste Palette anfangs ganz, ganz furchtbar und habe sie ewig nicht benutzt, bis ich endlich herausgefunden habe, wie sie für mich funktionieren könnte.
Die Marke Hourglass
Hourglass wurde 2004 als Cruelty Free Brand gegründet und wird dieses Jahr komplett vegan sein. 1% der Gesamteinnahmen geht immer an das Nonhuman Rights Project, eine Organisation, die sich für Tierrechte einsetzt. Ich muss nicht betonen, wie großartig das finde. Nicht nur den Einsatz generell, sondern auch, weil es eben zeigt, dass auch Highend Kosmetik es nicht nötig hat, tierische Produkte zu verwenden, sondern dass es immer eine Entscheidung ist, die getroffen werden muss. Ich hoffe, davon werden sich in Zukunft andere Marken eine Scheibe von abschneiden. Das komplette Statement könnt ihr euch auf der Hourglass Seite durchlesen.
Hourglass ist High End. Also wirklich High End und die Preise lassen mich immer noch mit den Ohren schlackern (sagt man das so?). Es ist eine extrem teure Marke. Meine Produkte habe ich daher über die Jahre verteilt gekauft und überlege mir auch jeden Kauf sehr, sehr genau. Ein 50€ Bronzer steht auch gut und gerne erstmal 2 Jahre auf meiner Wunschliste, bevor ich mich zu der Ausgabe durchringen kann. Ich muss allerdings auch dazu sagen, dass ich eine Investition in ein Hourglass Produkt wirklich noch nie bereut habe (auch wenn es Startschwierigkeiten gab – dazu aber später mehr). Die Produkte sind für mich den Preis wert und auch das Packaging entspricht meinen Erwartungen daran.
Ich denke, richtig bekannt geworden, zumindest für mich, ist Hourglass in erster Linie eben durch die Ambient Lighting Puder, die damals die ersten ihrer Art waren und die auch nach wie vor wirklich besondere Produkte sind. Natürlich führt Hourglass jede Art von Produkt, es gibt Primer, Foundation, loses Puder, gepresstes Puder, Blush, Highlighter, Mascara – alles eben. Allen gemeinsam ist, dass sie einfach anzuwenden sein sollen und „unsichtbar“ den perfekten Teint zaubern sollen.
Was sind die Hourglass Ambient Lighting Puder denn jetzt eigentlich genau?
Die gebackenen Hourglass Ambient Lighting Puder sind als Finishing Powder konzipiert und nicht primär dafür gedacht, den Teint zu mattieren und das aufgetragene Makeup zu fixieren. Sie sollen möglichst unsichtbar sein und nicht wie Puder auf der Haut wirken, die Haut optisch weichzeichnen und ihr wieder ein „natürliches“, subtiles Strahlen verleihen, ohne die Intensität eines Highlighters zu haben. Die Konsistenz der Puder ist sehr zart, sie sind extrem fein gemahlen und fühlen sich sowohl beim Swatchen als auch auf der Haut sehr seidig und weich an.
Wir alle wissen: im schummrigen Kerzenlicht sieht die Haut wohl am allerbesten aus. In der harten Mittagssonne kann das schnell ganz, ganz anders aussehen. Oder in der H&M Umkleide (wir hassen die H&M Umkleide). Wie unsere Haut und somit auch unser Makeup aussieht, kommt extrem auf die jeweilige Lichtsituation an. Die Ambient Lighting Powder wollen genau dieses Problem anpacken. Sie sollen hartes Tageslicht brechen und stattdessen verschiedene schmeichelhaftere Lichtquellen imitieren (wie der Name Ambient Lighting eventuell verrät – da hat jemand mitgedacht!). Sie sollen sich wie ein Weichzeichner über die Haut legen und dadurch Hautunebenheiten, vergrößerte Poren und auch Fältchen optisch kaschieren. Instagram Filter in real life sozusagen. Photoshop in Puderform.
Wer zu trockener Haut neigt, wird, genau wie ich, Puder an manchen Tagen scheuen wie der Teufel das Weihwasser. Kein Puder, das ich kenne, kann trockene Stellen verschwinden lassen. Ganz im Gegenteil. Viele betonen das Problem umso mehr. Vorhang auf für Hourglass, denn auch diese trockenen Stellen sollen die Puder zumindest ein Stück weit kaschieren können.
Welche Ambient Lighting Powder gibt es?
Aktuell sind die Ambient Lighting Powder in den Single Compacts sind aktuell in 6 Farben erhältlich. Diese Beschreibungen finden sich auf der Hourglass Homepage:
- Luminous Light – Champagne Pearl. A champagne pearl powder that creates a soft, incandescent candlelit glow—day or night.
- Ethereal Light – Cool Translucent. An opalescent sheer, cool white powder that mimics a moonlit glow—even in broad daylight.
- Diffused Light – Warm Pale Yellow. A soft, warm, pale yellow powder that conceals redness and gives skin clarity—like a soft ray of morning light.
- Dim Light – Neutral Beige. A neutral peach beige powder that blurs imperfections and highlights a radiant complexion with the perfect balance of warm and cool tones.
- Radiant Light – Golden Beige. A sun-kissed golden beige that enhances overall complexion with believable, subtle warmth, and also extends a summer glow.
- Mood Light – Sheer Lavender Pink. A soft, sheer lavender pink powder that mimics the softest, most forgiving light and brightens the complexion.
In den Paletten erscheinen sowohl Puder, die es auch im Standardsortiment gibt, als auch Limited Editions, bzw. Puder, die es eben nur in der jeweiligen Palette gibt. Zum Beispiel ist in meiner Dreierpalette die Farbe Incandescent Light enthalten, die es einzeln nicht oder jedenfalls nicht mehr gibt.
Ihr könnt, denke ich, auf meinen Produktfotos deutlich erkennen, dass die Puder allesamt ein ziemlich strahlendes Finish haben, vor allem, wenn man sich direkt daneben ein mattierendes Setting Puder vorstellt. Das Problem, das ich bei den Hourglass Ambient Lighting Powders sehe, ist, dass es nicht nur unterschiedliche Farbtöne sind, den man auch durchaus auf der Haut sehen kann, sondern sie sind eben auch unterschiedlich im Finish. Die einen haben etwas mehr Glow, bisweilen sogar einige sichtbare Schimmerpartikel, andere sind dagegen eher „natürlich“. Deshalb ist es gerade bei den Pudern extrem wichtig, sich vor einem Kauf ein wenig damit auseinanderzusetzen, denn es ist ein leichtes, hieran völlig falsche Erwartungen zu haben oder einen Fehlgriff zu landen.
Als ich meine Dreierpalette als mein erstes Hourglass Produkt gekauft und das hellste Puder dann großzügig wie ein Setting Puder im kompletten Gesicht benutzt habe, war ich leicht geschockt. Das war nicht der weiche Candlelight Glow, der mir versprochen wurde, das war Strahlen wie einmal mit der Butter durch die heiße Pfanne gerieben. Zudem konnte ich vor allem im direkten Sonnenlicht feinste Schimmerpartikel erkennen, die mich persönlich extrem gestört haben. Einzig logische Reaktion: die Palette verschwand für unbestimmte Zeit in der Schublade.
Wie ich es oben schon gesagt habe, ist das Problem, dass die Puder einfach unterschiedlich sind. Die zwei dunkleren Töne Dim Light und Radiant Light kann ich solo nicht auf meinem kompletten Gesicht verwenden. Während bei diesen dafür das Finish passen würde, hat Incandescent Light einen so starken „Schimmerglow“, dass man eben die mikrofeinen Schimmerpartikel auch sehen kann. Ich hoffe, ihr könnt das unten auf den Bildern zumindest im Ansatz erkennen. Deshalb bin ich – call me Sherlock – irgendwann dazu übergegangen, die Farben zusammen zu mischen. Badumms. Ja, ich weiß, es war schon ein genialer Move. Aber das Ergebnis hat mir tatsächlich sehr gut gefallen.
So gut, dass ich mittlerweile Diffused Light und Ethereal Light in der Full Size habe, die ihr auch auf den Bildern sehen könnt. Beide kann ich durchaus auf dem kompletten Gesicht verwenden. Dennoch bin ich vor allem mit der helleren Farbe Ethereal Light sehr vorsichtig, weil mir mit meiner stellenweise öligen Haut, das strahlende Finish dann schon „too much“ ist. Wegen der helleren Farbe benutze ich es vor allen Dingen unter den Augen oder an den Stellen, an denen ich ein wenig highlighten will.
Wie ihr an meinen Swatches unten sehen könnt, muss man schon ein wenig darauf achten, welche Farbe man sich auswählt. Auch wenn die Puder keine wirkliche Deckkraft im klassischen Sinne haben und vor allem auch in winziger Menge angewendet werden sollen, könnte ich z.B. die dunkleren Farben aus der Dreierpalette nicht gut im kompletten Gesicht tragen. Zumindest nicht als Winterkalkleiste.
Ich glaube, dass vor allem Leute mit trockener Haut diese beiden Puder lieben werden. Wenn man das richtige Puder oder eben die richtige Mischung gefunden hat, verleiht es der Haut tatsächlich einen gewissen Glow. Oder ein Leuchten. Was immer das richtige Wort dafür ist. Die Reflexe kaschieren trockene Stellen und Poren optisch und das Gesicht sieht dadurch wirklich ein wenig weichgezeichnet aus. Zwar nicht der sehnsüchtig erhoffte Instagramfilter, aber ich sehe durchaus einen Unterschied zu normalen Pudern.
Bei öliger Haut muss man in Sachen Glow sowieso immer vorsichtig sein. Trotzdem finde ich auch hier die Hourglass Puder sehr schmeichelhaft, weil sie natürlich wirken. Für mich funktionieren sie blendend, wenn ich vor allem in der T-Zone vorher mein übliches Settingpuder verwendet habe und dann, wie von Hourglass vorgesehen, mit Diffused Light als Finishing Puder abschließe.
Wichtig ist eben, sich die Beschreibungen von Hourglass auf der Website durchzulesen. Oder in diesem Blogpost, denn ich habe sie einfach geklaut.
Die 3er Paletten gibt es mittlerweile auch in unterschiedlichen Zusammenstellungen bei Sephora (was übrigens völlig an mir vorbeigegangen ist) und es sind nunmehr welche mit zwei Finishing Powder und einem Blush erhältlich, was ich besser finde, als eine mit drei Finishing Powder, von denen man höchstwahrscheinlich nicht alle nutzen wird.
Mein Tipp für alle, die Hourglass bisher noch nicht getestet haben, ist aber tatsächlich die jährlich um die Weihnachtszeit (dieses Jahr anscheinend Ende September beginnt) erscheinende Ambient Lighting Palette, die zwei Puder, einen Highlighter, zwei Blushes und einen Bronzer enthält und somit, wenn die Töne denn auch zum jeweiligen Hautton passen, die wirklich perfekte Teintpalette ist. Ich habe mir die letztes Jahr erstmals gegönnt und sie euch in diesem Post vorgestellt. Sie ist zwar wirklich, wirklich teuer, aber wenn ihr die Puder noch nie ausprobiert habt und abwägen müsst zwischen Palette und Fullsize Puder, eine wirklich lohnende Investition.
Da Hourglass dieses Jahr die Preise allerdings angezogen hat, habe ich selbst schweren Herzens beschlossen, auf die diesjährige Edit Palette zu verzichten, vor allem, da auch wieder zwei Puder enthalten sind, die ich schon habe. Auch wenn es mich extrem in den Fingern juckt, weil ich sowohl die große als auch die kleine Palette wunderschön finde – aber es wäre für mich einfach eine unvernünftige Ausgabe und das Geld investiere ich lieber in etwas anderes. Vielleicht werde ich mir auch einfach einen Fullsize Bronzer von Hourglass gönnen.
Mein Fazit zu den Hourglass Ambient Lighting Pudern
Vor allem, wenn ihr „on a budget“ seid, sind die Hourglass Puder auf keinen Fall ein Must Have, das in jede Makeup Sammlung gehört. Ich selbst benutze auch nicht täglich ein Finishing Powder. Beim everyday makeup liegt mein Fokus vor allem auf Haltbarkeit und irgendwie hat sich dieser letzte „extra step“ nicht etablieren können. Die Ambient Lighting Powder sind bei mir hauptsächlich was für „besondere Anlässe“, da sie den Look nochmal auf eine andere Stufe heben. Ich als „Makeup Junkie“ schätze sie aber wirklich sehr und finde auch den Effekt sehr besonders.
Wenn ihr aber irgendwie, iiiiiirgendwie die Möglichkeit habt, dann schaut euch die Puder vorher am besten Mal live an.
Wenn ihr die Hourglass Puder bereits ausprobiert habt, was haltet ihr denn davon? Benutzt ihr solche Finishing Powder auch im Alltag?
saerra
3 Oktober 2020Ich habe dieselbe 3er-Palette wie du und mir erging es am Anfang exakt gleich. Ich habe mich verflucht, so viel Geld dafür ausgegeben zu haben. Mittlerweile habe ich die Palette aber lieben gelernt, ich nutze die Puder nur punktuell. Und nun kann ich auch nachvollziehen, dass viele von den Hourglass Produkten schwärmen.
Die Edit Palette werde ich mir nicht holen. Zwar liebe ich kompakte Paletten (man hat einfach alles in einem), aber ich hasse die kleinen Pfännchen. Und die Plastikverpackung mag ich auch nicht.
Meine Schminkschublade bietet aber glücklicherweise auch so schon genug (ähm…vielleicht auch zu viel^^) Auswahl 😀
Saskia
12 Oktober 2020Ach echt? Wie witzig! Aber ich find auch echt die Puderauswahl in der Palette seltsam zusammengestellt, wenn man sie sich mal genauer betrachtet, oder bilde ich mir das ein?
Ich denke, ich werde auf die diesjährige Palette auch schweren Herzens verzichten und investiere lieber irgendwann mal in den Single Bronzer – der steht schon lange auf meiner Liste.
Pia
4 Oktober 2020Von „mit den Ohren schlackern“ habe ich noch nicht gehört. Von Hourglass hingegen ja. Besitze sogar ein Puder und eine Palette – genau die, welche Du oben zeigst. Nach dem Kauf habe ich täglich den Bronzer verwendet bis er alle war. Neben dem Pro Bronzer von MUFE gehört er zu den besten Bronzern, die ich je verwendet habe. Die Blushes waren leider nicht meine Farben. Die Puder hingegen finde ich ausgezeichnet! Ich muss mir Deinen Text noch mal durchlesen, denn sobald mein Puder leer ist, kauf ich mir definitiv entweder dasselbe oder ein anderes von Hourglass. Besten Dank für den Vergleich, Saskia!
Viele Grüße
Pia
Alena
5 Oktober 2020Ich besitze Dim Light und Ethereal Light als Fulsize, einen Bronzer sowie ein Blush, außerdem eine Dreier- und eine Holidaypalette. Bei mir erfolgt die Nutzung tatsächlich immer phasenweise, gerade nutze ich die Puder wieder regelmäßig und bin vom Weichzeichnereffekt wirklich begeistert!
Saskia
12 Oktober 2020Haha, ja, bei mir ist es auch immer phasenweise! Wobei das Blush tatsächlich regelmäßig genutzt wird, ich liebe Textur und Finish!
Nat
10 November 2023Ganz toll beschrieben! Hast mich zum lachen gebracht und auch recht gut über die Produkte aufgeklärt 🙂