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Nachdem wir den Ring of Kerry hinter uns gelassen haben, starteten wir unsere Tagestour in Richtung Dingle und die Dingle Halbinsel. Ich muss gestehen, viel erzählen kann ich euch zur Dingle Halbinsel eigentlich nicht, da wir hauptsächlich einfach nur die wunderschöne malerische Landschaft bestaunt haben. Damit hat man wirklich schon genug zu tun, ich schwöre es euch. Denn spätestens hier wird wohl jedem klar, warum Irland überall schlicht „Die grüne Insel“ genannt wird. Der grandiose Ausblick auf den Atlantik und die schroffe Küstenlinie machen das ZDF Klischee perfekt.
Irland hat eine bewegte Geschichte hinter sich und hier auf der Dingle Halbinsel wird diese Geschichte an verschiedensten Stellen greifbar. Ihr könnt auf der Strecke Ringforts und Beehive Hütten, die vor hunderten von Jahren von Mönchen bewohnt wurden, bestaunen, es gibt kleine Museen, vorchristliche Stätten, wunderschöne Strände und bezaubernde, klitzekleine Dörfer und Fischerorte zu entdecken.
Inch Beach
Der bekannte Inch Beach ist der erste Stopp auf dem Dingle Way. Der 5 km lange Strand ist vor allem auch bei Surfern sehr beliebt und nicht nur im Sommer wunderschön. Wenn ihr euch fürs Surfen interessiert, plant hier auf jeden Fall ein bisschen Zeit ein, das würde ich mir hier nicht entgehen lassen. Auch wir haben eine kleine Pause eingelegt, den Hunden beim Spielen im Wasser zugeschaut und darüber sinniert, wie oft Diego wohl versuchen würde, Salzwasser zu trinken (These: definitiv zu oft). Direkt am Strand gibt es ein Café, in dem man sich mit Sandwiches und Co. stärken kann.
Dingle
Dingle selbst ist der malerische kleine Hauptort der Halbinsel. Bekannt wurde er auch bei Nichttouristen vor allem wegen Fungie, dem Delfin, der sich in den 80er Jahren in die Dingle Bay verirrte und seitdem dort niedergelassen hat. Offenbar ist er äußerst zutraulich und schwimmt bequem mit der örtlichen Fischerflotte – sehr smart! Mehrmals täglich laufen nun Boote aus, um Fungie zu besuchen. Er ist so zutraulich, dass er oft direkt neben den Booten herschwimmt – so zuverlässig, dass es sogar das Geld zurück gibt, sollte er sich doch mal nicht zeigen wollen.
Abgesehen von diesem Spektakel ist Dingle mit seinem Fischereihafen und den kunterbunten Häusern ein wirklich idyllisches kleines Örtchen, perfekt für eine Pause (und natürlich gespickt mit Pubs!). Gerade im Sommer muss es hier herrlich sein, aber auch im Mai hatte Dingle durchaus seinen Reiz.
Slea Head Drive
Viel Zeit verbrachten wir in Dingle aber nicht, denn der Slea Head Drive wartete auf uns. Die ausgeschilderte Strecke führt von Dingle aus etwa 30 km die schroffe, wilde Westküste entlang und ist für mich im Nachhinein die schönste unseres kompletten Irland Roadtrips. Der Ring of Kerry war toll, aber Slea Head Drive – hier offenbart sich genau das Irland, das man von Bildern kennt. Ein wahr gewordenes Landschaftsklischee, in das man sich wirklich nur verlieben kann.
Die Strecke ist gespickt mit kleinen und großen Sehenswürdigkeiten, vor allem solchen, die einen Einblick in die irische Vergangenheit gewähren. So findet man die berühmten Bienenkorbhütten, diverse Ringfestungen, von denen heute natürlich nur noch die Erdwälle übrig sind, frühchristliche Stätten und vor allem atemberaubende Aussichtspunkte.
Was ich gerne noch gesehen hätte, wir uns aber aus Zeitgründen dann gespart haben, waren das sogenannten Famine Cottages.
Eines der einschneidensten Ereignisse der irischen Geschichte war die Große Hungersnot von 1845 bis 1849, welche auch der Grund für die massenhafte Auswanderung der irischen Bevölkerung nach Amerika war.
In einem Land, in dem die Landbevölkerung meist für englische Grundherren die Felder bestellte und somit extrem auf die Kartoffel als Grundnahrungsmittel angewiesen war, waren die Missernten, ausgelöst durch eine neue Art der Kartoffelfäule, desaströs. Die Bauern konnten ihre Pacht nicht mehr bezahlen, wurden verjagt und oft wurden ihre Höfe in Brand gesetzt. Von der massenhaften Verarmung war der Westen Irlands besonders schlimm betroffen. Insgesamt starben etwa 1 Million Iren an den Folgen der Missernten. Eine weitere Million Iren wanderte in die USA, Kanada und Australien aus.
Die Famine Cottages sollen dem Besucher einen Eindruck der Lebensbedingungen der ärmeren Bevölkerung damals vermitteln. Eine atemberaubende Ausstellung wird es vermutlich nicht sein (ihr findet Bilder bei Google), aber ich hätte es mir dennoch ganz gerne angesehen. Die Famine Cottages werden privat unterhalten und kosten ca. 3 € Eintritt/Person.
Generell kann ich euch empfehlen, nicht nur die zahlreichen Aussichtspunkte entlang der Straße mitzunehmen (und euch von fiesen Möwen verfolgen zu lassen), haltet auch immer mal wieder nach Schildern Ausschau, die euch kleinere Sehenswürdigkeiten ankündigen. Da das Land, auf dem sich diese befinden, meist in Privatbesitz ist, muss man dafür oft ein kleines Eintrittsgeld bezahlen.
So haben wir eines der alten Ringforts, die es überall auf der Insel zu entdecken gibt, gefunden. Vom eigentlichen Ringwall erkennt man nicht mehr viel, nur eben die längst überwachsenen Hügel – dafür wurden wir hier mit super süßen Lämmchen, die hier mit ihren Muttertieren weiden und einer riesigen Ziege, die den Picknicktisch auffressen wollte, belohnt. How cuteeee!!! Sehr gut investierte 2€ – die haben sich gelohnt.
Star Wars Drehorte auf der Dingle Halbinsel
Ich muss euch leider was gestehen: Ich bin kein Star Wars Fan. Badumms.
Deshalb war es für mich auch komplett neu, dass in Irland ein großer Teil des siebten Teils der Reihe gedreht wurde. In meinem letzten Post habe ich euch ja schon die Skellig Islands vorgestellt, wo anscheinend die Schlussszene (?) gedreht wurde. Aber auch ohne den Star Wars Hintergrund würde ich mir die Skelligs nicht entgehen lassen, sofern ihr denn, im Gegensatz zu mir, seefest seid.
Auch hier auf der Dingle Halbinsel können Fans einige signifikante Punkte entdecken, womöglich erkennt ihr sie sogar auf Anhieb. Mich musste man ziemlich drauf stoßen und ich kann euch auch nur zwei, über die wir quasi zufällig gestolpert sind, nennen. Wie ich sie erkannt habe? Na, sie sind natürlich mit nicht zu übersehenden Schildern markiert. Richtige Hardcore Fans, die nicht unbedingt mit dem Mietwagen unterwegs sind, können selbstverständlich auch entsprechende Touren buchen!
Slea Head Parking / Dunmore Head
Auch ohne den filmischen Hintergrund ist die Landzunge Dunmore Head ein Ries.En.Tipp.
Vom Parkplatz aus betretet ihr eine eingezäunte Schafkoppel, deren „Eingang“ könnt ihr gar nicht verfehlen könnt. Alles ist entsprechend ausgeschildert. Lediglich um eine kleine Spende von 1€ in das angebrachte Kästchen wird gebeten, da auch dieses Land natürlich jemandem gehört, der es freundlicherweise der Öffentlichkeit zugänglich macht. Bereits nach wenigen Metern bietet sich ein grandioser Blick zurück über den südlich, unterhalb des Parkplatzes gelegenen Coumeenoole Beach (leider auf meinem Foto nicht sichtbar) und die Bucht.
Nehmt ihr den Weg nach oben bis ans Ende der Landzunge auf euch, werdet ihr an den westlichsten Punkt Irlands (und einen der westlichsten Punkte ganz Europas) gelangen und tatsächlich fühlt es sich dort, wo einem die Meeresluft um die Nase weht, ein wenig an, als stünde man am Ende der Welt.
Der Ogham Stein, der 1838 hier entdeckt wurde, erinnert selbst am äußersten Rand der Insel an Irlands heidnische Vergangenheit.
Clogher Head mit Aussicht auf Sybil Head & Clogher Beach
Da wir uns keinerlei Plan für die Dingle Peninsula gemacht haben, war unser Stopp am Clogher Head komplett ungeplant, stellte sich aber (für mich) als eines der Tageshighlights heraus. Von hier oben hat man einen phänomenalen Panoramablick auf den kleinen Clogher Beach, Sybil Head und die Three Sisters. So wie ich es verstanden habe, ist dieser Hintergrund eben auch in besagtem Star Wars Film zu sehen.
Ich weiß nicht, woher es kommt, aber ich könnte stundenlang den riesigen Wellen zusehen, wie sie sich auftürmen und schließlich an den scharfen Felsen brechen – und mich über jede neue freuen, wie ein kleines Kind. Wem geht es noch so?
Natürlich musste ich auch den schlüpfrigen Weg über die matschige Wiese auf mich nehmen, um mir das Schauspiel aus der allerersten Reihe anzusehen. Keine Sorge, das darf man und es ist ungefährlich. Mich hat es auch nur ein einziges Mal der Länge nach auf die Schnauze gehauen, weil ich ausgerutscht bin 😀
Connor Pass
Unser weiterer Weg führte uns über eine weitere wunderschön malerische Strecke Irlands, den Connor Pass. Leider wurde das Wetter am Nachmittag schon schlechter und bewölkter, zudem wollten wir noch einiges an Kilometern zurücklegen, so dass wir gegen Ende unserer Tour nur noch kleine Stopps einlegten und aufgrund der Sichtverhältnisse nur wenige Fotos von diesem Streckenabschnitt haben. Ich kann euch aber die Ankündigung des Reiseführers bestätigen: die Aussicht ist wirklich grandios und die könnt ihr sogar vom Auto aus genießen. Nichtsdestotrotz, wenn ihr genügend Zeit habt, solltet ihr hier mehrere kleine Stopps einplanen. Ihr kommt automatisch an mehreren Aussichtspunkten vorbei, einer sogar neben einem kleinen Wasserfall!
Unsere Unterkunft hatten wir an diesem Tag recht spontan gewählt, weil wir uns nicht sicher waren, ob wir in Tralee anhalten würden (haben wir nicht) oder uns direkt auf den Weg weiter nach Limerick machen würden. Für letzteres haben wir uns dann entschieden, denn die kompletten Strecke konnten wir aber nicht schaffen. Daher haben wir in einem Bed&Breakfast in einem richtigen Kuhkaff übernachtet, wo die Leute zwar wirklich nett waren, was ich euch aber für das Geld, das wir bezahlt haben, wirklich nicht empfehlen kann. Daher spare ich mir eine Verlinkung an dieser Stelle.
Wenn ihr unseren Irland Roadtrip gerne in bewegten Bildern nachverfolgen möchtet, schaut euch gerne meine Instagram Highlights an, dort habe ich alle Irland-Stories gespeichert.
Allgemeine Infos und Tipps zum Irland Roadtrip
Auf meiner Pinterest Pinnwand sammle ich regelmäßig interessante Blogposts und Berichte zu allen möglichen Reisezielen. Falls ihr Inspiration sucht, könnt ihr dort gerne mal vorbeischauen.
Mietwagen
Wir buchen unseren Mietwagen immer über das Check24 Vergleichsportal*, das ich euch auch vom Service her sehr empfehlen kann. Bei der Mietwagensuche für Irland empfehle ich euch dringend, das Auto so klein und kompakt wie möglich zu wählen. In den kommenden Postings werdet ihr einige Eindrücke der Straßensituation bekommen und ein fetter SUV ist da eine recht unkluge Wahl. Vertraut mir!
Unterkünfte
Unterkünfte buchen wir eigentlich ausschließlich über Booking* oder bei Air BNB. Bei beiden Portalen könnt ihr euch vorher schon Listen mit in Frage kommenden Unterkünften erstellen, was ich immer schon in der Vorbereitung mache. So muss ich an dem Tag, an dem wir dann letztendlich eine Unterkunft in einer bestimmten Gegend brauchen, nur noch meine Liste aufrufen und mit Glück ist dann noch eines der vorgemerkten Zimmer frei. Wenn ihr euch die Listen vorher schon erstellt, habt ihr zudem auch direkt eine grobe preisliche Vorstellung und könnt besser kalkulieren.
Falls ihr das erste Mal bei AirBNB bucht, benutzt gerne meinen Link*, über den ihr 34€ für eure erste Buchung geschenkt bekommt.
Reiseführer für Irland (Affiliate Links)
Unsere komplette Route
Wie immer hoffe ich, dass ich euch auch mit diesem Beitrag ein paar Inspirationen und Tipps für eure nächste Reise liefern und euer Fernweh wecken konnte. Falls ihr weitere Tipps für die Dingle Peninsula habt, würden sich die anderen Leser genauso wie ich über eure Kommentare freuen!
Mina
18 April 2020Oh ist das schön! Mensch, ich kann gar nicht viel sinnvolles dazu sagen, weil ich bin restlos begeistert. Das kommt definitiv auf die Reise-Wunschliste!
Allein deine Bilder sind schön entspannend für die Augen und die süßen Schafe… aber die Möwe… die hats faustdick hinter dem Schnabel 😀!
Danke für den tollen Bericht!